Wüstensand und Glanzfassaden – Straße von Hormus

6. März 2013, 10:35 Uhr,

Fjorde in Araben und Nebel über der Wüste? So abwechslungsreich und überraschend kann Urlaub am Persischen Golf sein. Teil 2 von Peters Reisebericht.


Wüstensand und Glanzfassaden – Straße von Hormus

Nach den glitzernden Vorzeigestädten Dubai und Abu Dhabi nutzt Peter die nächsten Urlaubstage für das etwas beschaulichere Ras al Khaimah und einen unvergeßlichen Ausflug an die Straße von Hormus. 

3.Tag, Sonntag 

Dubai -Transfer nach Ras al Khaimah Nach dem späten Frühstück gegen 12 Uhr der Transfer nach Ras AI ‚Khaimah zum 5-Sterne-Deluxe-Hotel „Double Tree“. Die Fahrt geht durch eine karge, staubtrockene Wüstenlandschaft auf einer alle kleinen Emirate mit Abu Dhabi verbindenden Autobahn mit schmuddeligen, das europäische Orient-Klischee bedienenden, Tankstellen.

4.Tag, Montag

Freizeit in Ras al KhaimahDer Shuttlebus bringt uns zum Hilton „Ras al Khaimah“, Luxusressort& Spa am Strand. Vom Hotel haben wir Blickkontakt zum „Resort and Spa“, aber wir nutzen wegen der Hitze den klimatisierten Shuttlebus und liegen faul im 35o Schatten oder im 31o Wasser – manchmal weht eine schwache Brise.

5.Tag, Dienstag

Dhau-Fahrt zur Insel Masandam/Oman – „Sie werden nach dem Frühstück von unserer deutschsprachigen Reiseleitung abgeholt“ versprach der Prospekt, doch der berücksichtigte nicht den Grenzübergang. An diesem war, nicht unüblich, unser Reiseleiter mit einer anderen Gruppe länger aufgehalten worden. Mit dem Bus fuhren wir ohne Reiseleiter nach Khasab an der Grenze Omans. Hier wurden die Visa-Formalitäten zur Einreise in den Oman vom Busfahrer übernommen. Warten, nicht kontrollieren, gehört zum Prozedere, man zeigt, dass hier, in der Grenzstation, keine fremdländischen Arbeiter, sondern Omanis Dienst tun.

Die demonstrativ lässige und zeitaufwendige Grenzkontrolle der Omani lag fürs Erste hinter uns. Die Fahrt durch die raue Berglandschaft geht weiter. Karge, schroffe Felsen lassen nur hier und da ein wenig Platz für einige Familien. Deren traditioneller Erwerb, die Fischerei mit kleinen Booten, ist wohl wegen der Touristen staatlich subventioniert. Wenig später erreichen wir die Hafenstadt Khasab.

Musandam ist das letzte Geheimnis des Oman – lange unbeachtet, weltfern, noch immer kaum erschlossen, eine Halbinsel, ungefähr halb so groß wie Mallorca und von weniger als 30 000 Menschen bewohnt, mit 2000 Meter hohen Bergen und einer schmalen Passstraße über den Jebel Harim. In Khasab bestiegen wir eine Dhau, ein traditionelles arabisches Handelsschiff im Fischkutter-Format und fuhren entlang der Küste zum Khor Sham, einem spektakulären Fjord, 16 Kilometer lang mit kristallklarem Wasser. Seine hohen Berge haben ihm den Beinamen „Norwegen Arabiens“ verliehen.

Es ging, vorbei an kleinen Fischerdörfern zur berühmten Telegrafeninsel. Unterwegs wird das Schiff immer wieder von Delphinen und Tümmlern begleitet. Auf das 150 Meter breite Eiland erbauten die Briten im Jahre 1864 eine Telegrafenstation, heute nur noch ein Erinnerungsplatz. Von einem Korallenriff umgeben, ist sie einer der besten Plätze zum Schwimmen und Schnorcheln, wir genießen die Mittagspause in der schattigen Kühle anstatt länger im salzigen Wasser zu schwimmen. Für die Verpflegung an Bord war ausreichend gesorgt. Nach diesem eindrucksvollen Ausflug, inklusive der beiden omanischen Grenzkontrollen, kamen wir bei Sonnenuntergang gegen 19 Uhr wieder im Hotel an.

6.Tag, Mittwoch

Freizeit in Ras al KhaimahDer Shuttlebus bringt uns zum Hilton „Ras al Khaimah“ Luxusressort & Spa am Strand. Abends gehts per Shuttlebus in die Altstadt. Das Museum hat leider geschlossen und die von kleinen Geschäften gesäumte Straße hält keinen Vergleich mit dem zuvor in Dubai und Abu Dhabi Erlebten stand – ein gewaltiger Unterschied im Ausstattungs- und Lebensniveau innerhalb der VAE lässt sich ahnen.

7.Tag, Donnerstag

Freizeit in Ras al Khaimah„Unser“ Shuttle bringt uns zum Hilton „Ras al Khaimah“ Luxusressort & Spa am Strand. Faulheit in der schwülen Luft erstickt den Unternehmungsgeist, nur das Buch wird endlich fertig gelesen.

8.Tag, Freitag

RückreiseDubai ab: 06:55, Istanbul an: 10:45, Istanbul ab: 11:55, Leipzig an: 13:50

Auschecken und mit dem Bus zum Flughafen Dubai. An der staubigen Straße Männergruppen am Lagerfeuer – heute ist Feiertag, arbeitsfrei und hier draußen in der Wüste können die Wanderarbeiter ihr hartes Los fern der Heimat vergessen.

Der Reiseprospekt hatte richtig prophezeit: „Mit den schönsten Erinnerungen im Gepäck treten Sie Ihre Heimreise an.“

Und zum Abschluss: Nebel erzeugt Chaos in den Emiraten – nicht immer ist eitel Sonnenschein!


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