Zwiefach durch die Säulen des Herakles . Frei nach „Wer eine Reise macht, der kann was erzählen.“, nimmt uns Peter mit an Bord der Fantasia.
Bildung und Reisen – Mit der MSC Fantasia auf großer Fahrt – Teil 2
Ohne viel Einleitung entlassen wir Sie gleich wieder mit Peter an Bord der „Fantasia“. Ob der Name Programm sein wird?
Dienstag, letzter Januartag, Barcelona, sonnig, 8°C
Barcelona ist nicht nur die Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft Katalonien (früher ein unabhängiges Königreich), sondern auch zweitgrößte Stadt Spaniens. Katalanen sehen sich erst in zweiter Linie als Spanier, und sind stolz auf Ihr historisches Erbe. Zwischen den rauen Küstengebirgen und der Weite des Mittelmeeres leben mehr als 1,6 Millionen Menschen in einem sehr angenehmen Klima.
Leider war unsere Liegezeit sehr knapp bemessen. Gerade einmal 6 Stunden blieben, da galt es vorab eine Auswahl zu treffen. Da wir aber früher bereits eine Woche in Barcelona verbringen konnten und wir die Stadt ein wenig kannten, entschlossen wir uns zu einem Spaziergang, um das Wetter wirklich auszunutzen.
Vom Schiff aus ging es Richtung Kolumbussäule, am unteren Ende der „La Rampla“, der Flaniermeile überhaupt, stehend. Der Weg dauert ca. 35 Minuten, ist also nicht zu unterschätzen und einzuplanen, wenn man rechtzeitig zurück am Kai sein möchte. Ein Abstecher führte uns zur exotischen und bekanntesten Markthalle von Barcelona, der „Mercat de San Joseph“. In der Stadt gibt es übrigens 38 große Märkte, über die es sich zu spazieren lohnt.
Unvermeidlich zog es uns zur „Sagrada Familia“. Vom „Plazza de Cataluna“ kommt man ganz entspannt via Metro für nur 2 € in den Stadtteil Eixample.
Die Sagrada Familia ist eines der berühmtesten Wahrzeichen von Barcelona und sicher das beeindruckenste Bauwerk der Stadt. Die Kirche ist in ihren Ausmaßen riesig, weswegen sie oft als „Kathedrale“ bezeichnet wird, ohne jedoch einen Bischofssitz zu haben. Gebaut wird seit 1882, also bereits unglaubliche 130 Jahre lang. Ein Wunder, das die Kirche bisher allen geschichtlichen Wirrnissen unbeschadet widerstand. Im November 2010 wurde sie von Papst Benedikt XVI. geweiht und damit zur Basilika erhoben. Bis zum eigenen Tod, 1926, leitete Antoni Gaudi den Bau und prägte deutlich deren besonderen Stil.
Die Besucher werden sich mindestens noch 14 Jahre mit dem Gefühl, eine Baustelle zu besichtigen, abfinden müssen. Finanziert aus Spenden und Eintrittsgeldern wurden bereits 8 Glockentürme errichtet, 4 folgen. Auch an der Fassade muss noch intensiv gebaut werden. Schlussendlich wird eine zentrale Kuppel 170 Meter, die Türme über 100 Meter hoch sein.
Ein gigantischer Bau!
Leider mussten wir uns nun schon langsam an den Rückweg machen. Zu Fuß „klapperten“ wir noch den „Torre AGBAR“, das Tetuan Denkmal und die „Placa de Catalunya“ ab. Natürlich „gönnte“ ich meiner Frau auch noch einen Kurzbesuch im „El Conte Ingles“ Kaufhaus, dann galt es zügig zum Hafen zu laufen.
Pünktlich 17:30 Uhr waren wir wieder an Bord, schnell noch frischgemacht, dann zum Abendessen. 20:45 Uhr gönnten wir uns erneut eine Show, diesmal im Thaeter „L’Avanguardia“ ein Konzert mit Pianist Mauro Bertolino und Marian Cristea. Die Show war wieder sehr gut, was man von den Bands in den Schiffsbars bisher nicht behaupten kann.
Da wir uns langsam ein Bild machen konnten, fiel uns das hohe Durchschnittsalter der Passagiere auf. Trotz vieler junger Menschen, teils auch mit Kindern, ist ein 55+ sicher realistisch. Das Schiff selbst war nahezu ausgebucht, mit einem großen Kontingent (2000) an deutschen Urlaubern an Bord.
Mittwoch, 1. Februar, auf hoher See, leicht bewölkt, 8°C
Die Entfernung zwischen Barcelona und Casablanca beträgt 714 Seemeilen. Eine ziemliche Strecke und damit auch der erste reine Seetag für uns. Morgens 5:00 Uhr überquerten wir den 0-Meridian, erst gegen 21:00 Uhr navigierte der Kapitän auf der Höhe von Gibraltar. Zeit genug, sich intensiver dem Schiff zu widmen.
Statt dem guten Animationsprogramm zu folgen oder sich sportlich mit Tennis, Minigolf, Tischtennis usw. zu beschäftigen, zogen wir es vor, gemütlich über die Decks zu schlendern. Geschützt hinter Glas war die Sonne sehr angenehm und die Liegen viel zu verführerisch, um sie nicht zu nutzen.
Für den Abend deutete bereits die Bekleidungsempfehlung „Gala“ an, was zu erwarten war; Kapitän Ferdinando Ponti gab einen Galaempfang. Im Anschluss wurde uns der Offiziersstab der MSC Fantasia vorgestellt.
Wie bereits „gewohnt“ gönnten wir uns eine Aufführung („Zorro“) als Tagesausklang. In der Nacht wurden die Uhren eine Stunde zurückgestellt, denn wir hatten die Mitteleuropäische Zeitzone verlassen.
Am Morgen würde uns Afrika erwarten!
to be continued