Sport und Reisen – Flaeming Skate

23. Oktober 2012, 13:42 Uhr,

Unterwegs auf dreierlei Reifen: Jana bloggt über Ihren Familien-Wochenendausflug.


Sport und Reisen – Flaeming Skate

Reisen dient der Entspannung ebenso wie dem Erleben von Neuem. Man möchte Eindrücke sammeln, sich in der Natur bewegen, Körper und Geist etwas Gutes tun. Was liegt näher, als sportliche Bewegung mit dem Kennenlernen der Urlaubsumgebung zu vereinen? Jana hat eben dies getan und empfiehlt uns im Nachfolgenden eine besonders hübsche Ecke Deutschlands.

Wenn Ihr begeisterte Radfahrer oder Skater seid, dann wird dies mein Ausflugtipp für Euch. Ich möchte Euch berichten was wir alles auf dem Flaeming-Skate erlebt haben. Dabei handelt es sich um Deutschlands längste zusammenhängende Asphaltbahn für Skater, Radfahrer und Wanderer, gelegen in der Nähe von Potsdam und Berlin.  Es steht eine Strecke von 200 km unentgeltlich zur Verfügung welche laut Prospekt zwischen Wälder und Wiesen, fernab von Strassen entlang führen soll. Hinzu buchten wir 2 Übernachtungen auf dem Erlebnishof Werder, welcher eine direkte Anbindung an einen der vielen Flämming Rundkurse hat. 

Freitagabend, gleich nach der Arbeit machten wir uns auf den Weg, im Gepäck unsere  Räder und die Skates.  Die Autobahn war ziemlich voll und der stark anhaltende Regen erleichterte die Fahrt auch nicht gerade. Wir verließen bei Niemek die A9 und fuhren über die B102 in Richtung Werder. Unser Navigationsgerät spielte uns scheinbar einen Streich, denn wir standen zwar in der Werder 45, allerdings sah es hier nichts wie ein Hotel aus. Ein Anruf im Erlebnishof ergab, dass wir in das Navigationsgerät den Werderschenweg eingeben mussten, tja, muss man erst mal wissen. 21 Uhr erreichten wir endlich das Ziel. Aufgrund der Dunkelheit, musste die erste Erkundung auf und um den Erlebnishof bis zum nächsten Tag warten.

Am nächsten Morgen frühstückten wir erst einmal ausgiebig und machten uns an die Tagesplanung. Nachts hatte es weiter geregnet und für den Samstag meldete der Wetterbericht eine 85 % Regenwahrscheinlichkeit, na toll! Da Wege und Strassen noch nass waren, man mit Skates dann aber zu leicht in Rutschen gerät, entschieden wir uns für die Fahrräder. Im Flaeming-Skate Prospekt  suchten wir uns den Rundkurs 2 (RK) mit 12 Km und den RK 3 mit 11 km aus, wobei wir auch noch ein Teilstück auf dem RK 1 zu fahren hatten. 

Wir drehten zu Fuß noch schnell eine Runde über unser Domizil, den Erlebnishofes, dann schwangen wir uns auf die Räder und starteten direkt vom Hotel aus mit der Tour. Die Strecken waren gut ausgeschildert und mit Hilfe des Kartenmaterials wussten wir auch die Grobrichtung des heutigen Tages. Genau wie versprochen, führte unser ca. 3 Meter breiter asphaltierter Weg fernab vom Straßenverkehr durch Kiefern- und Laubwälder, vorbei an großen Wiesen und Feldern.

Seltsamerweise waren wir fast die ganze Zeit allein unterwegs und trafen kaum auf Gleichgesinnte. Entweder war es das Wetter, welches viele Leute von einer Radtour abhielt, oder wir befanden uns bereits im Saisonende, wer weiß. Nur sehr selten sahen wir andere Skater oder Radfahrer und man grüßte sich gegenseitig. Immer wieder kamen wir an gutgepflegten Rastplätzen, mal mit, mal ohne Überdachung vorbei.

Wind+ Regen hatten Kiefernadeln und Laubblätter auf den Wege verteilt, besonders im Wald war die Strecke noch sehr nass und rutschig.  Welchen Stellenwert die Skaterstrecken haben, zeigte sich daran, dass einige Straßenreinigungsfahrzeuge bereits damit beschäftigt waren die Strecke zu säubern. Wo sonst trifft man auf Radwegen auf die Helfer in Orange?

Da es Petrus gut mit uns meinte und sogar ab und zu die Sonne durch die Wolkendecke durchkam, entschieden wir uns kurzer Hand einen anderen Rundkurs einzuschlagen, zumal bereits nach kurzer Zeit ein großer Teil der ausgesuchten Strecke abgefahren war. So schnell wollten wir natürlich noch nicht ins unser Hotel zurück. Nach ein wenig Überredungskunst stimmte auch unser Kind dem Rundkurs 5 mit ausgewiesen 50,5 Km zu. Es erwarteten uns überraschend einige Steigungen, allerdings konnten wir anschließend natürlich die Gefälle umso mehr genießen. Hin und wieder legten wir einen kurzen Halt ein und erreichten schließlich nach rund 5 Stunden wieder „unseren“ Erlebnishof.  Nach einem verdienten und gemütlichen Kaffee setzten wir uns ins Auto und fuhren nach Jüterbog, einer Stadt im Landkreis Teltow. Der Stadtrundgang führte uns u.a. an der Nikolaikirche, dem Rathaus und der Liebfrauenkirche, welche die zweitälteste Kirche des Landes Brandenburg ist, vorbei. 

Am nächsten Tag erwartete uns strahlend-blauer Himmel, so das wir nun auch mit Skates die Gegend erkunden konnten. Wir entschieden uns für den Rundkurs 3, welcher mit ca. 11 Kilometern und nur leichtem Gefälle auch für ein Kind machbar sein sollte. Wir ließen uns ein kräftiges Frühstück schmecken und fuhren dann mit dem PKW bis an die Skate-Arena in Jüterbog, eine der besten Sportstätte ihrer Art in ganz Deutschland, welche 2005 der brandenburgische Landesstützpunkt für Inline Speedskating wurde. Die Arena liegt, ganz  praktisch, unmittelbar an der Flaeming-Skate. Die Skates und Schutzkleidung waren schnell angezogen und los ging es. Die  ersten Kilometer verliefen durch Kiefernwälder, an sich sehr schön, nur hatte man hier versäumt die Strecke zu säubern. Kleinere Zweige und Kiefernnadeln verhakten sich immer wieder in unseren Bremsen und bremsten uns damit auch wortwörtlich. Dies tat unserer Stimmung aber keinen Abbruch. Aus dem Wald kommend, fuhren wir anschließend an Feldern, Wiesen, Bächen, Pferdekoppeln und kleinen idyllischen Dörfern entlang. Trotz des nun wirklich schönes Wetters, waren erneut wenig Leute unterwegs. Wir „schnurrten“ nur so dahin und die 11 Kilometer vergingen wie im Flug. Keine  anderthalb Stunden später erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt, etwas kaputt aber glücklich.

Fazit: Der Landkreis Teltow/ Fläming ist einen Besuch wert. Wir werden sicherlich noch einmal herkommen, denn es gilt die restlichen Rundkurse mit unseren Rollen auf dem superglatten Asphalt zu erkunden. Probieren Sie es doch auch mal aus!


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