Perspektive Berufsabschluss – Nachqualifizierung, was ist das?

14. Mai 2012, 10:46 Uhr,

Abschlussbezogene Nachqualifizierung? Wozu brauche ich das? Wir geben Ihnen die Antwort.


Perspektive Berufsabschluss – Nachqualifizierung, was ist das?

Vor einigen Wochen schrieben wir schon einmal zum Thema „Ohne Abschluss = Ohne Chance?“

Mittlerweile nähert sich das aktuelle Schuljahr seinem Ende und vor allem die Abgänger sind gedanklich längst in den Prüfungsvorbereitungen und der sich anschließenden Lehrzeit. Doch nicht nur die Entlassungsschüler haben Grund sich mit der Berufsausbildung auseinanderzusetzen, auch alle bisher nicht fündig gewordenen oder unausgebildeten jungen Menschen können im Herbst in einen neuen Lebensabschnitt starten.

Ein guter Anlass also, um sich erneut und etwas eingehender damit zu beschäftigen.

 

Grundvoraussetzung um in der heutigen Zeit am Arbeitsmarkt bestehen zu können, ist eine abgeschlossene Ausbildung. Wenn Arbeitgeber Stellen ausschreiben und fähige Mitarbeiter suchen, müssen sie sich im ersten Schritt des anschließenden Auswahlverfahrens auf die Angaben in Lebensläufen und auf Zeugnissen verlassen. Entscheidungen fallen, bevor die Möglichkeit zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch besteht. Weniger gute Noten verschlechtern selbstredend die Chance auf eine Einladung und -stellung. Ein fehlender Berufsabschluss bedeutet meist das sofortige Aus.

Es ist möglich als ungelernte Kraft Beschäftigung zu finden, doch zu welchen Bedingungen? „Hilfsarbeiter“ sind oft nur befristet angestellt, dürfen bei Rationalisierungen stets als erste gehen, werden sehr gering entlohnt und wirklich erfüllend sind deren Tätigkeiten im Berufsalltag auch nicht, Aufstiegsmöglichkeiten sucht man vergeblich. So falsch ist „Ohne Abschluss = ohne Chance“ also nicht.

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Die Lehrstellenknappheit gehört seit einigen Jahren der Vergangenheit an, momentan ist es also durchaus möglich eine Stelle zu finden. Nicht nur das, denn 2011 blieben mehrere zehntausend Möglichkeiten ungenutzt. In manchen Branchen, wie dem Handwerk sucht man händeringend Lehrlinge. Ist es also doch ganz einfach zur Ausbildung zu kommen?

Für Schulabgänger mit guten Noten sicherlich. Doch während die Betriebe und Wirtschaft den mangelnden Wissensstand und fehlende soziale Kompetenzen bei möglichen Kandidaten beklagt, fühlen diese sich oftmals überfordert oder zu schnell abgelehnt. Das trifft umso mehr auf Ausbildungsabbrecher oder Menschen über 25 Jahre zu, die häufig pauschal „aussortiert“ werden und dann den Kopf hängen und das Leben so dahinplätschern lassen. Was also tun?

Aktiv werden!

Statt sich mit der jetzigen Situation abzufinden, gilt es das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen. Zu allererst muss man sich informieren. Berufsportale, Bildungsplattformen und Jobvermittlungen findet man im Internet reichlich. Doch gerade diese Fülle kann auch abschreckend sein oder mehr verwirren als helfen. Selten ist man sich der rechtlichen Rahmenbedingungen, jeweiligen beruflichen Anforderungen, aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen und Neuigkeiten im Bildungsmarkt bewusst. Auch sind die Grundlagen, die eigene Situation selten bis nie konform mit Standardwerten. Lebenssituation, private Umstände, persönliche Merkmale und vor allem erlangte Befähigungen und Neigungen gilt es zu berücksichtigen.

Beratung ist notwendig!

Seit Jahren existiert das Netzwerk „Perspektive Berufsabschluss“, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfond (ESF). Unternehmen, Dienstleister und Beratungsstellen haben sich bundesweit zusammengeschlossen, um einen optimalen Service bieten zu können. Die Betreuung der regionalen Center geht dabei vom ersten Schritt, der Beratung, bis zum erfolgreichen letzten, dem angestrebten Berufsabschluss.

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Nachqualifizierung?!

Nachqualifizierungen können einerseits mit dem Ziel erfolgen einen Schulabschluss zu erreichen, als auch zu einem anerkannten Berufsabschluss zu gelangen. Nach dem Erstgespräch können die Möglichkeiten analysiert und erste Stepstones gesetzt werden. Qualifizierungen, Weiterbildungsmaßnahmen, Zertifizierungen, Förderungen, all das und mehr können in enger Zusammenarbeit mit verlässlichen Partnern genutzt werden. So entsteht in enger Zusammenarbeit ein Bildungsplan, der sich am Beratenen orientiert, dynamisch bleibt und auf jeden Einzelnen zugeschnitten ist.

Dazu, wie eine solche Beratung aussieht und welche Abschlüsse und Berufe man erlangen kann, lassen wir Ralf Sachsenmaier, Projektleiter bei Pro Beruf Magdeburg zu Wort kommen. Bleibt gespannt auf den 2. Teil des Artikels, den wir Euch nächsten Monat präsentieren.


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