Auf nach Südtirol

22. Januar 2013, 16:07 Uhr,

Die südtiroler Bergriesen stellen die grandiose Kulisse für eine überraschend bunte Pflanzen- und Tierwelt. Wer die Natur, wer Kultur, wer wandern liebt, ist hier richtig.


Auf nach Südtirol

Heute präsentieren wir Euch den ersten Teil von Detlev’s Reisebericht. Als großer Fan der Alpen, insbesondere Südtirols, ist er der Richtige um Euch diese Region in Wort und Bild vorzustellen.

Nach einem anstrengenden Jahr sehnt sich jeder nach Urlaub. Mich zieht es dann immer nach Südtirol, genauer gesagt ins Vinschgau.

Schon bei der Auswahl der Reisestrecke beginnt der Urlaub. Man fährt von Leipzig aus direkt über den Brennerpass bis Vipiteno, dann über den Jaufenpass, das Passeiertal und Meran Richtung Rechenpass bis ins Vinschgau. Als Alternative bietet sich die etwas längere Strecke über Garmisch Patenkirchen, Fernpass Rechen und Vinschgauer Staatsstraße an. Wir wählten in diesem Jahr zur Abwechslung letztere Tour. Wenn man von Landeck Österreich her den Rechenpass hinauffährt erreicht man mit dem Rechensee ein erstes Urlaubsziel.

Der Rechensee auch „Atlantis der Berge“ genannt (die Gemeinde Grauen, wurde mit dem Stausee überflutet) bietet neben dem Turm der versunkenen Kirche, auch einen fantastischen Blick auf das Ortlermassiv. Weiter geht es dann hinunter ins Vinschgau bis nach Naturns. In einer Nachbargemeinde von Naturns (Ort nenne ich nicht, ist einfach ein Geheimtipp) haben wir seit fast 15 Jahren ein festes Quartier mit typisch südtiroler, familiärer Atmosphäre.

Nun werden sich viele fragen, warum so lange Zeit immer an denselben Ort? Wollen die nicht mal was Anderes sehen, kennen die nicht schon alles? Zumindest begegnen mir solche Fragen in meinem Umfeld.

Aber hier muss ich einfach sagen: Wer die Ruhe, das Wandern und die Natur liebt, bzw. diese Region mit seinen Menschen einmal kennengelernt hat, braucht nichts anderes. Man spricht hier nicht nur Deutsch und kommt auch als Traditions- und Kulturliebhaber ebenfalls nicht zu kurz. Angefangen von kleinen Ortskirchen über Burgen aller Größen bis hin zu historischen Orten, wie Stadt Grauen im oberen Vinschgau find et man jede Menge Auswahl.

Aber es ist auch gut, dass wir uns nicht alle in Südtirol treffen, denn da wäre es ja kein Urlaub mehr.

Seit vielen Jahren kennen wir Wanderwege, welche wir immer wieder gern gehen, so z.B. im Schnalstal von Kurzras aus zur Bergalm, oder von Karthaus zur Klosteralm. Jedes Jahr kommen einige neue Strecken hinzu. Oftmals findet man sehr seltene Pflanzen, wie das Edelweiß und den Enzian am Wegesrand, aber auch die kleinen possierlichen Murmeltiere lassen sich aus nächster Nähe betrachteten und fotografieren. Die reizvolle Tier- und Pflanzenwelt der Berge lässt mich immer wieder auf den Auslöser drücken und es entstehen daher regelmäßig hunderte von Fotos.

Neben der Natur geht es mir auch immer um Land und Leute. Habt Ihr z.B. schon mal gesehen unter welchen Bedingungen die Bergbauern arbeiten und leben? Heu machen ist hier eine echte Herausforderung bei Hängen mit bis zu 30% Gefälle. Und was die Meisten nicht wissen ist, dass fast alle Bauernfamilien noch zusätzlich einer regelmäßigen Arbeit nachgehen müssen, um Ihre oft 100 Jahre alten Höfe halten zu können. Dafür ist echtes familiären Zusammenarbeiten angesagt und die Kinder haben in der Erntezeit fast 3 Monate Ferien. Ich bin mir sicher, dass keines unserer halbwüchsigen Kinder mit diesen Bauerkindern tauschen möchte.

Wer den Landstrich zum ersten Mal besuchen möchte, muss in Deutschland nicht unnötig Geld ausgeben und sicher auch kein Reisebüro bemühen. Sucht Euch eine Region/Stadt aus, mailt die Tourismusinformationen an, und Ihr bekommt  wunderschöne Prospekte und Karten der Region. Vor Ort gibt es dann kleine Urlaubsberater im A6 Format, mit allem was man vor Ort benötigt und dies kostenlos. Wandern funktioniert auch am besten mit dem erhaltenen Kartenmaterial. Kauft in den Touristinformationen so genannte Panoramakarten (regionale Karten mit Bergpanorama für 2-3 Euro), denn diese passen wie der Urlaubsberater prima in den Rucksack oder einfach die Seitentaschen der Wanderhosen.

Weil ich gerade bei den Wanderhosen bin! Wer hier unterwegs sein will, sollte eine Grundausrüstung mitführen: Wanderschuhe, Regenjacke, Rucksack, für die etwas Älteren sicher auch Wanderstöcke und immer etwas zu essen& trinken. Manchmal haben Almhütten aus diversen Gründen zu und dann ist man froh über eine zünftige Brotzeit im Rucksack. „Turnschuhwandern“ ist sicherlich möglich, aber wer etwas höher hinaus und dem Ansturm an mit Sandalen bewerten Ausflüglern entkommen möchte, sollte sich richtige Wanderschuhe kaufen. Geht auch wunderbar auf den vielen Wochenmärkten für kleines Geld.


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