Leipziger Buchmesse 2013

26. März 2013, 12:54 Uhr,

Für alle, die selbst auf der Buchmesse waren, oder es dieses jahr nicht schafften vorbeizuschauen, gibts heute Janas persönlichen Rückblick.


Leipziger Buchmesse 2013

Jana ist als Autorin den treuen Lesern sicher längst ein Begriff. Ihrer Feder sind bereits eine Menge Artikel entsprungen, wie auch der nachfolgende. Diesmal gibt es einen persönlichen Rückblick auf eines der jährlichen Top-Ereignisse Leipzigs und aller Bücherfreunde, die Buchmesse.

Als lesefreudige Familie besuchten wir auch dieses Jahr die Leipziger Buchmesse, welche vom 14. März bis zum 17. März  ihre Tore auf der neuen Leipziger Messe öffnete. Es handelt sich dabei, nach der Frankfurter Ausgabe, um die zweitgrößte Buchmesse Deutschlands. Da wir bereits die Tickets im Onlineshop der Leipziger Buchmesse gekauft hatten, was man jedem empfehlen kann wer seine Zeit nicht an der Kasse verbringen möchte, entschieden wir uns dazu mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Die Eintrittskarten berechtigten uns zur kostenfreien Nutzung von Bus und Straßenbahn. Gegen 9:30 Uhr stiegen wir der Linie 16 zu, welche in kurzen Zeitintervallen die neue Messe anfährt. Der normale Fahrplan wurde Seitens der LVB während der Messezeit durch zusätzliche Tram´s der Linie 16 verstärkt. Dies war auch nötig, da trotz früher Stunde unsere Bahn bereits voll besetzt war. An der Haltestelle Bahnhof Messe, welcher einen Übergang zur S-Bahn darstellt, strömten Massen an Besuchern die Treppen herunter. An Bord der überfüllten Straßenbahnen konnten wir die vielen Neuankömmlinge aber nicht mehr nehmen. Da die Endhaltstelle „Messegelände“ aber nur noch einen Station entfernt ist, entschloss sich der überwiegende Teil zu Fuß zu gehen. Angekommen an der Endhaltestelle liefen wir mit dem ungebrochenen Besucherstrom Richtig Messeeingang West, vorbei am zugefrorenen Merkurbrunnen.

In der Glashalle herrschte bereits reges Treiben. Für 1 Euro je Kleidungstück konnten wir uns von den warmen Wintersachen befreien. Lange mussten wir nicht mehr warten, dann wurden auch schon die Gänge zu den Messehallen 2 bis 5 geöffnet. Dank des Messekompassplans, welcher im Eingangsbereich für die Besucher auslag, bekamen wir einen Überblick über das mit 2069 Ausstellern besetzte Messegelände. Wenn man den statistischen Zahlen glauben kann, so fehlten gerade mal 7%  von den in Deutschland im Jahr 2010 existierenden 2220 Verlage. Wir steuerten als erstes die Halle 2 an, in welcher die Themenbereiche Kinder- und Jugendbücher, Fokus Bildung und Comic/Cartoons/Rollenspiel und Fantasy ihren Platz gefunden hatten. Jeder Verlag hatte seinen eigenen Messestand, welcher mal mehr oder weniger einen Blickfang bot, und somit auf seine eigene Art & Weise um die Besucheraufmerksamkeit warb. Mitmachen, verweilen, zuhören und anschauen, alles war möglich.

Nicht nur für Pädagogen sondern auch für Erzieher und Eltern bot die Messe im Bereich „Fokus Bildung“ viele Angebote. Neben den bekannten Lehrmitteln wurden auch neue Medien für die Lehrvermittlung gezeigt z.B. interaktive Tafelsysteme. Je näher wir dem Themenbereich Comic& Cartoon/ Rollenspiele& Fantasie kamen, umso verrücktere Figuren bekamen wir zu Gesicht. Es handelt sich dabei um sogenannten Cosplayer, bei vielen auch als Mangas (japanische Comics ) bekannt. Cosplayer, ein Wort, welches sich aus den englischen Begriffen Costume und Play ableitet. Anliegen dieser Cosplayer ist es, sich als japanische Comic- und Computerspielfiguren zu verkleiden und diese möglichst vorbildgerecht nachzubilden. Es war eine Farbenpracht, welche wir mit neugierigen Blicken beäugten. Auch hier signierten Autoren ihre Bücher. Etwas später erfuhren wir von einem Messemitarbeiter, dass die Anzahl der Cosplayer von Jahr zu Jahr steigt und lange Anreisewege nach Leipzig  in Kauf genommen werden, da Leipzig im Gegensatz zur Frankfurter Buchmesse den Ruf hat „in“ zu sein. Ob die Aussage wirklich stimmt, dass ein Nachlass beim Eintrittsgeld gewährt wird, wenn man in einem Kostüm kommt, haben wir nicht überprüft. Während der 4 Messetage wurde von einer Jury über die schönsten Kostüme entschieden.

 

Im Vorfeld des Besuches hatte ich gelesen, dass nur am letzten Tag die Messeexemplare durch die Besucher erworben werden könnten. Uns drängte sich ein anderer Eindruck auf, denn eine Vielzahl der Verlagsstände hatten sich vollständig auf Verkauf ausgerichtet. Werbegeschenke, so wie ich es von Messebesuchen unmittelbar nach der Wende her kannte, suchte man vergeblich. Für das leibliche Wohl war in allen Hallen gesorgt, wobei der Messepreiszuschlag das Ganze zu einer teuren Angelegenheit machte. Ich muss zugeben nach der ersten Halle, steuerten wir wahllos die nächsten Hallen an. Wir blieben ab und zu stehen, stöberten und schauten uns das bunte und abwechslungsreiche Treiben an. In Halle 3, in welcher der Schwerpunkt auf dem Hörbuch lag, war die ARD mit einem sehr großen Stand vertreten. Halle 4 bot dann die internationale Verlagswelt an. Bei Vorlesungen der fremdsprachigen Autoren bekam man einen Eindruck über Klang und Melodien unbekannter Sprachen, welche aber für die Besucher abschnittsweise übersetzt wurden. Manch einen Prominenten bekam man zu Gesicht u.a. den schweizer Fernsehmoderator Dieter Moor und den österreichischen Journalisten Hademar Bankhofer.

 

Die Zeit war nun schon etwas fortgeschritten und die Hallen füllten sich zunehmend, so das sogar die Besucherströme in einigen Verbindungstunneln nur noch eine Laufrichtung möglich machten. Damit war für uns jetzt der Zeitpunkt gekommen den Ausgang anzusteuern. 

 

Unser persönlicher Eindruck:

Wir werden weiterhin unsere Bücherregale füllen, aber eher auf Grundlage von Empfehlungen aus dem  Freundes-/Bekanntenkreis, durch stöbern in den Buchhandlungen oder entsprechenden Buchempfehlungsportale.

Wir erlebten eine (Reiz)Überflutung in den insgesamt 4 Messehallen durch Büchern in den unterschiedlichsten Formen und bereits nach den ersten Halle war unsere Aufmerksamkeit deutlich geschmälert. Jeder Verlag will natürlich seine Produkte an den Verbraucher bringen und bei einer jährlichen Anzahl von ca. 90000 Neuerscheinungen auf den Markt (96273 im Jahr 2011), ist das  Sortiment schier unübersichtlich. Für die Leser, die ihre Autoren einmal live sehen, ein handsigniertes Buch ihr Eigen nennen wollen, ein bestimmtes Genre, Autor oder Verlag bevorzugen hingegen, ist diese Messe ideal.


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