Geförderte Bildung 2014: Anpassung ist gefragt

5. Dezember 2013, 13:29 Uhr,

Bildungsexperte und Gastautor Robert Fischer wagt den 2014’er Ausblick zum Thema geförderte Bildung.


Geförderte Bildung 2014: Anpassung ist gefragt

2013 neigt sich dem Ende zu. Ein guter Anlass also, um den Blick aufs neue Geschäftsjahr zu richten, denn jetzt ist Strategiezeit: Aus den Interessen der Marktspieler lassen sich die kommenden Trends erkennen –  wichtig zur Kursbestimmung für das eigene Unternehmen. Weil wir möchten, dass Bildungsunternehmer weiterhin „auf‘s richtige Pferd setzen“, kommt hier unsere Trendprognose 2014.

Die Rahmenbedingungen sind klar:

  • Der Fachkräftemangel wird auch weiterhin für eine erfreuliche Arbeitslosenstatistik sorgen und den Pool der geförderten Teilnehmer weiter schrumpfen lassen.
  • Arbeitgeber machen mehr und mehr Zugeständnisse bei der Qualifikation.
  • Die Bundesagentur lanciert recht geschickt Initiativen, um schwierige Zielgruppen wie Menschen mit Behinderungen, ohne Schulabschluss oder Alleinerziehende auf den ersten Arbeitsmarkt zu bringen.

Daraus abgeleitet, zeichnen sich deutlich drei Tendenzen zeichnen ab, die es in der Strategieplanung zu bedenken gilt:

 

Tendenz 1: „Inhousing“ der BA

Der Wandel der Bundesagentur ist enorm und wir haben großen Respekt davor. Der „Riesentanker“ wird immer mehr zum Dienstleister. Viele neue Pilotprojekte belegen, dass die Agentur mit ihren Angeboten näher an die Kunden herankommt.

Die Kehrseite: Die entsprechenden Trägerleistungen(der Bildungsträger) werden eingespart. Das wird 2014 weitergehen.

 

Tendenz 2:  Individuelle Produkte

Kundenindividuelle Produkte sind die hohe Kunst im Bildungsgeschäft und dementsprechend schwierig. Geförderte Bildungsunternehmen sind Profis bei Massenprodukten, mit individuellen Angeboten tun sie sich manchmal noch schwer. Doch genau dieses Feld sollte man ausbauen, denn hier liegen die Potenziale. Nicht nur Unternehmen wollen maßgeschneidert bedient werden, auch die Bundesagentur fordert von den Trägern vehement zielgruppenspezifische Angebote. Wer diese entwickeln kann, hat weiterhin gute Marktaussichten.

 

Tendenz 3: Wirtschaftlichkeit zählt

„Profitabilität vor Umsatz“ ist die Devise für 2014. In Beratungen empfehlen wir häufig ein Schrumpfen des Portfolios auf Kernangebote. Warum? Viele Standorte, tolle ESF-Projekte, ein zu breiter Fächer FBW-Maßnahmen (Förderung beruflicher Weiterbildung) – in vielen Bildungsunternehmen ist das Management anfällig für solch trügerische Erfolgskriterien. Doch die fetten Jahre sind vorbei. Man ist gut damit beraten, Angebote „zusammenzudampfen“, sich auf die wirtschaftlich interessanten Produkte zu konzentrieren und dafür in aktive Vertriebsstrukturen investieren. Klein, fein und aktiv am Kunden – ist unser Erfolgsrezept für einen insgesamt schrumpfenden geförderten Bildungsmarkt 2014.


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