Mit der MSC Fantasia auf großer Fahrt – Teil 6

10. Oktober 2012, 13:10 Uhr,

Frei nach „Wer eine Reise macht, der kann was erzählen.“, nimmt uns Peter mit an Bord der Fantasia.


Mit der MSC Fantasia auf großer Fahrt – Teil 6

Zurück auf dem Kontinent steht die Besichtigung von Malaga an. Die Perle Andalusiens ist der letzte Halt auf der iberischen Halbinsel, bevor sich die MSC FANTASIA aufmacht in Richtung Italien. Betreten wir also mit Peter spanischen Boden und den Geburtsort Picassos.

 

 

Dienstag, 07. Februar 2012, sonnige 13°C

 

Malaga ist nicht nur aus kulinarischen Gründen berühmt, auch wenn der Wein, die getrockneten Trauben (Rosinen) und das leckere Eis sicherlich den meisten Feinschmeckern keine Unbekannten sind. Regional bedeutend ist der Fischfang. Besucher werden oft vom herrlichen Wetter und den vielen touristischen Attraktionen angezogen. Jahrhunderte alte Bauwerke stehen zwischen Palmen, im Hintergrund felsige Hügel, im Ohr Meeresrauschen. Die Innenstadt zeigt sich modern, viele – teils auch unschöne – Neubauten und viel Verkehr prägen auch hier das Bild.

 

Sonnenhungrige und Badegäste kommen voll auf Ihre Kosten, denn die Strände der Region gehören zur bekannten Costa del Sol. Geschichtsinteressierte wissen sicher, dass die Stadt eine sehr alte ist, gegründet vor fast etwa 2800 Jahren vom Seefahrer- und Händlervolk der Phönizier. Eroberer und wechselnde Herrscher sah man hier viele, aber nur wenige hinterließen dauerhaft sichtbare Spuren. Nur die Mauren, die für viele Jahrhunderte hier lebten, drückten den Bauwerken ihren Stempel auf. Deutlich sichtbar ist die maurische Festung Alcazaba, welche mit der 2. Wehranlage des Ortes, dem Castillo del Gibralfaro verbunden ist. Ergebnis der Reconquista, der spanischen „Wiedervereinigung“, war nach der Vertreibung der Mauren die Errichtung einer katholischen Kathedrale in Hafennähe. Von den im Mittelmeerraum allgegenwärtigen Römern kann man ein Amphitheater besichtigen.

 

Wie Ihr sicherlich schon richtig vermutet  habt, hatten wir uns nicht nur vorab belesen, sondern statteten Malaga nicht den ersten Besuch ab. Daher entschieden wir uns beim Landgang gegen ein Ausflugsangebot und zogen auf eigene Faust los. 8 Uhr konnten wir den ersten Shuttle-Bus vom Pier bis zum Hafen nehmen, in 6 Stunden würden wir bereits wieder an Bord sein müssen. Ganz abgesehen davon, dass wir das Gefühl hatten zu Fuß nicht vom Schiff zum Haufenausgang zu kommen, sollte man die 6 Euro pro Person nicht sparen, vor allem wenn der Liegeplatz ungünstig ist. Der Weg bis zum Hafeneingang streckt sich ganz schön und man darf 35 Minuten für eine Strecke rechnen.

 

Eigentlich wollten wir mit Malaga-Tour oder Linienbus den Weg durch Málaga abkürzen oder uns zumindest auf das Castillo bringen lassen. Beides funktionierte nicht, da die Busse erst ab 09:30 Uhr starteten. Viel zu spät bei der kurzen Schiffsliegezeit. Als entschieden wir zunächst für den Besuch des Teatro Romano. Doch auch hier das Gleiche; wir waren mit 9:00 Uhr zu zeitig am Eingang, geöffnet erst ab 9:30 Uhr. Also gingen wir weiter, durch den Tunnel Bajo Alcazaba zurück in Richtung Plazza de Toros La Malagueta . Diesmal wollten wir nicht unbedingt rein, sondern einfach nur einige Fotos der Stierkampfarena schießen. Also einmal rings herum und dann auf einem sehr gut gepflasterten Wanderweg am Berg hinauf zum Castillo.

 

Der Aufstieg lohnt sich, denn nach der Anstrengung erwartete uns ein grandioser Ausblick auf die Stadt. Wir besichtigten auch das Museum, denn mittlerweile bewegten wir uns in den üblichen  Öffnungszeiten Nach ca. 45 Minuten Besichtigungszeit (vielmehr muss man nicht einplanen) ging es erneut auf Schusters Rappen in die Stadt.

 

In der Innenstadt bieten sich zur Besichtigung u.a. Casa Picasso (Geburtshaus), das Museo Picasso, die Kathedrale oder die Mercado de Atarazanas (Markthalle) an. Da wir nicht den Druck verspürten die Stadt komplett ergründen zu müssen und dieser Tag besonders schön war (bis 22 Grad), liefen wir in Ruhe durch Straßen und über Plätze und genossen den südländischen Flair und mediterrane Atmosphäre.

 

Mittags nahm uns der Shuttle-Bus wieder auf und brachte uns zur FANTASIA. Ein kurzes Buffet später „requirierten“ wir auf Deck 15 zwei Liegen und genossen die Sonnenwärme. 14:00 Uhr konnten wir von diesem Fleck aus auch bequem dem Ablegemanöver unseres Schiffes folgen. Zeitgleich mit uns lag diesmal die „NORWEGIAN JADE“ mit Ihren 93.000 BRT am Pier. Selbst dieses im Vergleich zur FANTASIA nur rund 2 Drittel so große Schiff ist immer noch beeindruckend groß. Doch nach kurzer Zeit schon verschwand es mitsamt der spanischen Küste aus unserem Gesichtsfeld.

Der Abend begann mit einem Galaempfang durch Kapitän Ferdinando Ponti, dem bisher dritten. Zur üblichen Zeit um 20:45 Uhr bot das MSC-Ensemble ein Potpourri berühmter Arien aus Oper und Operette. Die Künstler wurden mit stehenden Ovationen geehrt. Die Aufführung war wirklich sehr gut. Man kann guten Gewissens sagen, dass während des gesamten Reiseverlaufs die Veranstaltungen abwechslungsreich und auf hohem Niveau waren.

 

 

Mittwoch, 08. Februar 2012, durchwachsenes Wetter, 7°C

 

Bis Rom sind es noch über 800 Seemeilen, was uns Zeit genug lässt, den letzten echten Seetag und das Schiff zu genießen. Gegen 6:00 Uhr und in einer Entfernung von ca. 26 Seemeilen passierten wir die Baleareninsel Ibiza, 9:10 Uhr und mit ca. 17 Meilen Abstand Cabrera, 9:30 Uhr und mit ca. 22 Seemeilen Abstand  Mallorca und abschließend 12:30 Uhr bei rund 21 Seemeilen Abstand die Insel Menorca. Danach ging das Schiff weiter in Richtung Straße von Bonifacio.

 

Viele Passagiere nutzten den ausflugsfreien Tag zum Shopping, wie wir auch. Den ganzen Vormittag über boten die auf dem Schiff angesiedelten Geschäfte auf Deck 6 die Möglichkeit Produkte zu verkosten und zu probieren. Diese Gelegenheit wurde intensiv genutzt und manch neuer Duft oder manche Flasche guter Whisky fand Ihren Weg ins das Reisegepäck der Urlauber.

 

Im Verlaufe des Tages begegneten uns immer weniger Passagiere auf den Decks und Gängen. Die Ursache war schnell gefunden, denn die unruhige See verpasste unserem Schiff einige hohe Amplitudenausschläge und verhalf somit Personen mit unruhigem Magen zu einer Spende an Neptun. Das machte sich auch deutlich beim Abendessen bemerkbar, denn um 18 Uhr war der Saal auffallend dünn besetzt. Wir blieben zum Glück von Magenproblemen verschont und genossen entspannt das Mahl. Mit dem Programm „Starwalker“, einer Hommage an Michael Jackson, klang unser Abend aus.

 


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