Bildung und Reisen – Mit der MSC Fantasia auf großer Fahrt – Teil 3

23. Mai 2012, 07:34 Uhr,

Frei nach „Wer eine Reise macht, der kann was erzählen.“, nimmt uns Peter mit an Bord der Fantasia.


Bildung und Reisen – Mit der MSC Fantasia auf großer Fahrt – Teil 3

Afrika ist nicht nur klimatisch sehr verschieden von Deutschland, auch in Kultur, Baustil und Lebensumständen gibt es teils erhebliche Unterschiede. Doch lest selbst, ob und auf welche Gegensätze Peter in Marokko trifft.

Donnerstag, 2. Februar, Casablanca/ Rabat, 11°C

 

Direkt am Atlantik liegt die größte Stadt Marokkos, Casablanca. 3 Millionen Menschen leben hier, die sich gemeinsam mit 2 Millionen Besuchern und Touristen auf den Straßen tummeln. Als karthagische Handelsstadt gegründet, erlebte Sie Römer, Portugiesen, Araber, Spanier, Franzosen als Landesherren und erhielt wechselnde Namen. „Das weisse Haus“, wie man es heute kennt, entstand als Wiederaufbau nach einem heftigen Erdbebens Mitte des 18 Jahrhunderts.

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Der Hafen ist riesig, künstlich angelegt und einer der größten weltweit. 60 % des Außenhandels Marokkos wird darüber abgehandelt. Die Stadt selbst hat 2 Millionen zugelassene Fahrzeuge und entsprechend überfüllt zeigen sich viele Straßen; Lärm, Stau, Dauerhupen.

Die Neustadt von Casablanca beruht auf den Plänen von Henri Prost, eine französischen Architekten, welcher vom alten Hauptmarkt ausgehend die Stadt nach Süden und Osten ausrichtete.

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Vormittags erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust. Unser erstes Ziel war das zentrale Gebäude Casablancas überhaupt, die Moschee von Hassan II. Die Anlage ist von überall aus sichtbar und überragt alles andere. Der Anziehungspunkt für Islamisten von nah und fern wird nur noch von der Al Haram  Moschee in Mekka selbst übertroffen. In gut 50 min hatten wir die Strecke von Schiff über den Hafen bis dorthin geschafft und waren sehr beeindruckt von der kunstvollen Fassade und der ganzen Gestaltung. 1993 wurde das Gebetshaus eröffnet und bietet seither innerhalb 20.000 und außerhalb weiteren 80.000 Gläubigen Platz. Das Minarett ist quadratisch, mit je 25m Seitenlänge und 200m Höhe. Eine Besichtigung ist für Individualtouristen leider nicht möglich.

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Nach genug Gestaune ging es Richtung Stadtzentrum. Wir folgten den verwinkelten Straßen und kamen unweigerlich in die Altstadt, in Bereiche abseits üblicher Touristenpfade. Der Gegensatz zum Areal der Moschee könnte kaum krasser sein. Dort sauber, neu, glänzend, edel, offen. Hier eng, schmutzig, bröckelnd, stumpf. Vor allen mit den Augen eines Europäers betrachtet wirkt die Gegend ärmlich. Zu sehen wie andere Menschen unter sehr viel bescheideneren Umständen hier leben und arbeiten (müssen) und es dennoch ohne die „typisch“ deutsche Jammerei tun, wie sie mit einfacheren Verhältnissen auskommen, und ich dennoch viele offene und fröhliche Gesichter sehe, das macht nachdenklich und mir auch klar, wie gut es uns in Deutschland heutzutage geht.

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Im Stadtzentrum wird es wieder deutlich europäischer, gewohnter. Gewohnte Elemente einer Großstadt wechseln einander ab: Bürogebäude, Hotels, Banken, Kinos, Cafe’s und Restaurants. Austauschbare Beton- und Glasbauten werden ab& an durch Kolonialgebäude und Stadthäuser im französischen Stil unterbrochen, die an breiten Boulevards stehen.

Nach 4 Stunden Streifzug gingen wir wieder an Bord, denn für den Nachmittag stand ein Ausflug nach Rabat an.

58 € wurden pro Person fällig für die 4-5 Stunden in Rabat und eine jeweils 90 minütige Hin- und Rückfahrt, teilweise über mautpflichtige Autobahnen (ganz wie im „Mutterland“ Frankreich).

Rabat ist Verwaltungszentrum, Regierungssitz, Hauptstadt, Sultansstadt und Königsresidenz in einem und damit die wichtigste Stadt des Landes. Rabat war u.a. Grenzfestung, Handelsstadt und Piratenrepublik.

Neben all der Historie wendet man sich aber auch neuen Ideen zu. So wird seit einem Jahrzehnt am Bab el Bahr Projekt gebaut, um die kaum besiedelten Bou-Regreg- Ufer zu einem modernen Kulturzentrum auszubauen. 

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Der Ort macht einen deutlich saubereren Eindruck als Casablanca, da es gibt kaum Industrie gibt und der König hier lebt. Apropos König, da dieser sich just an diesem Tag in seinem Palast aufhielt, konnten wir diesen leider nicht besichtigen. Also ging es weiter zum alten Hassanturm, umstanden von 300 Säulen und dem Mausoleum von Hassan II.

Zum Abschluss besichtigten wir noch die Kasbah, die alte Zitadelle mit dem großen Oudaia-Tor und dem wunderschönen andalusischen Garten innerhalb. Die alten Gebäude sind strahlend Weiß und Himmelsblau angemalt, schick. Trotzdem empfanden wir den Ausflug als überteuert, es gab zu wenig zu besichtigen und für eigenes Durchstreifen der Straßen hatten wir nicht genug Zeit.

Den Tag über begleiteten uns immer wieder sonnige Abschnitte und kurze Regengüsse. Wirklich gemütlich war‘s nicht, aber wie sagt man so schön: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“.

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Um 19 Uhr waren wir wieder an Bord, leider nach dem angesetzten Abendessentermin. Als Alternative wählten wir das offene Buffet auf Deck 14. Zum Essen gönnten wir uns ein Bier, jede Flasche war zum „Schnäppchenpreis“ von 4,90 €, natürlich + Servicepauschale (15%) zu haben.

Das tägliche Theaterprogramm entfiel diesmal auf Grund der dicht gepackten und langen Ausflüge (alternativ konnten Marakesch und Fez besichtigt werden)  „Ersatzweise“ konnte man sich auf Deck 6 durch das Animationsteam MSC Zirkus von 20:00 – 22:30 Uhr und anschließend auf Deck 7 in der „L’Insolito Lounge“ mit einer Zirkus-Show unterhalten lassen.

In Casablanca lagen wir insgesamt 16 Stunden vor Anker, zu lange aus unserer Sicht. Stattdessen etwas mehr Zeit für Barcelona zu haben, wäre schön gewesen. Aber Liegezeiten kosten mancherorts mehr Geld als anderswo, und langweilig zu sein, kann man Marokko ja zum Glück nicht vorwerfen.

Freitag, 3. Februar, Seetag, 10°C, bedeckt

 

Auf dem Weg nach Santa Cruz de Tenerife, unserem nächsten Ziel, gilt es für die MSC Fantasia 564 Seemeilen zu überwinden. Für uns ist es die 2. Gelegenheit unsere schwimmende Heimatstatt zu genießen.

Auch diesmal stürzten wir uns weniger auf die Fitnessgeräte, sondern gaben der Reiselektüre eine Chance, ich schrieb am Reisebericht, sortierte erste Fotos und wir spazierten gemeinsam übers Schiff.

Das Frühstück nahmen wir wie gewohnt auf Deck  14 im offenen Buffet- Restaurant ein.

Zum Lunch gingen wir ins SB-Restaurant, währenddessen das Diner stilgerecht im „Cerchio d’Oro“ auf Deck 6 bewältigt wurde. Mit unseren festen Tischnachbarn konnte man sich im lockeren Gespräch über Neuigkeiten  unterhalten oder sich gegenseitig Tipps für Ausflüge und Erkundungen geben. Die Auswahl an Leckereien ist wirklich groß, problemlos finden wir täglich neue schmackhafte Gerichte.

Im Bordmagazin wendet man sich heute rückblickend noch einmal dem Thema Italien zu.

Hier ein Auszug:

Italienisches-Interessantes

150.Jubiläum

Im Jahre 2011 wird 150 Jahre italienische Einheit gefeiert. Am 18. Februar 1861 wurde das erste nationale Parlament in Turin einberufen und Vittorio Emanuele wurde zum König von Italien ernannt. Die Einheit Italien war der Höhepunkt eines Prozesses der 46 Jahre vorher mit einem Volksaufstand begann und heftigen Widerstand von den großen Mächten wie der österreichisch-ungarischen Monarchie und dem Vatikan überwinden musste.

Wussten Sie, dass …?

* Viele Italiener lieben es jeden Tag Nudeln zu essen. Aber glauben Sie nicht, dass sie in Monotonie verfallen. Es gibt so viele Sorten, dass man jeden Tag des Jahres eine andere Pasta – Sorte essen kann.

* Italien ist eines der beliebtesten Touristenziele in der Welt, mit über 40 Millionen Besuchern pro Jahr. Italien verfügt über mehr Hotelzimmer als jedes andere europäische Land.

* Die Italiener sind überall! Zusätzlich zu den 60 Millionen Einwohner in Italien gibt es ca.4 Millionen Italiener und mehr als 70 Millionen Menschen italienischer Abstimmung in der ganzen Welt.

* In Italien findet man Kunst an jeder Ecke. Schätzungen zufolge gibt es in Italien pro Einwohner ein Kunstwerk.

 

Italienisches Rezept “Spaghetti alla carbonara”

Zutaten:

– 450 g Spaghetti

– 200 g Speck

– 4 Eier, 1 ganzes Ei + 3 Eigelb

– 85 g Pecorino Käse

– 30 ml Olivenöl extravergine

– Salz und schwarzer Pfeffer, Frisch gemahlen

 Zubereitung:

Bringen Sie gesalzenes Wasser in einen großen Topf zum Kochen. In der Zwischenzeit den Speck in Würfeln schneiden und in der Pfanne anbraten, bis er leicht knusprig ist, dann vom Herd nehmen. Die 4 Eier (1 ganzes und 3 Eigelb) in eine Schüssel schlagen und den Käse, eine Prise Salz und Pfeffer dazugeben. Den gebräunten Speck zu den Eiern dazugeben. Sobald die Spaghetti fertig gekocht sind, abgießen und zusammen mit dem Speck und den Eiern in eine große Schüssel geben und ca. eine Minute umrühren. Sofort servieren und zusätzlich Pfeffer und Käse nach Geschmack zufügen

Nach dem Abendessen erneut eine Theateraufführung, diesmal „Made in Italy“. Wir fühlten uns gut unterhalten und gingen mit Vorfreude auf den nächsten Tag und Vulkangestein unter den Schuhsohlen ins Bett.

to be continued

Hier gibt es Teil 1 und Teil 2


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