Wege zur Bildung – Norwegen

9. Juni 2011, 06:30 Uhr,

Bildungsreise einmal anders. Norwegen geht ganz eigene Wege zur Schulung seines „Human Capitals“.


Wege zur Bildung – Norwegen

Wer reist, kann bekanntlich etwas erzählen.


In der Zeit vom 19. bis zum 24.05.11 führten wir, d.h. der GF der AGM mbH und seine Frau einen Kurzurlaub nach Oslo durch. Neben dem Zweck der Erholung, war es auch das Ziel sich mit Land, Leuten und Gewohnheiten vertraut zu machen. Interessant ist es auch jedes Mal zu entdecken, wie andere Länder sich mit dem Thema Bildung und den Erfordernissen der heutigen Zeit auseinandersetzen.

Norwegen hat eine Bevölkerung von ca. 4,9 Mio Menschen (Prognose für 2050 ist 6,6 Mio). Davon sind 3,3 Mio im Alter zwischen 16 und 66 Jahren. 2050 werden es über 4 Mio sein. Norwegen hat eine Nachkommensquote von 1,98 im Gegensatz zu Deutschland von 1,36.



Jeder 5. Norweger wohnt bereits im Großraum Oslo, Tendenz steigend. Die Einwandererquote liegt bei 26 % . Da in den letzten Jahren so viele Menschen in die Region der Hauptstadt gezogen sind, erlebte Oslo einen regelrechten Bauboom. Wohnungen, Bürogebäude und Erholungsgebiete entstanden nicht nur am Rande, sondern auch zentral in der Stadt, u.a. dem Hafenviertel.

Norwegens Bevölkerung wächst, ist verhältnismäßig jung und im europäischen Maßstab gesehen überdurchschnittlich gut gebildet. Diese positive Bilanz hat sich in den letzten Jahrzehnten weiter verbessert.

In Norwegen wird der Grundsatz: „Das Humankapital ist das wichtigste Kapital“ sehr ernst genommen, und mit den Angeboten des norwegischen Bildungssystems auch sehr viel dazu beigetragen.


So ist es nicht ungewöhnliches, passende Veranstaltungen an besonderen Örtlichkeiten stattfinden zu lassen.

In der Zeit vom 24.05 bis zum 27.05.2011 wurde z.B. in Oslo, unmittelbar neben dem Rathaus, in dessen Hauptsaal die jährliche Verleihung des Nobel-Preises stattfindet, die Hauptkonferenz des Nor-Shipping-Campus durchgeführt.

Der Nor-Shipping-Campus zielte dabei darauf ab, die Industrie zu ermutigen, junge Menschen zu einer Karriere in der Schifffahrtsbranche, sowohl auf See und an Land zu bewegen.

Die Jugend soll die vielfältigen Möglichkeiten und Herausforderungen der Branche für Norwegen in den nächsten Jahren erkennen und aktiv mitgestalten können.

Zur Veranstaltung wurden Tausende von Studenten, Politikern, Medien, die Öffentlichkeit und nicht zuletzt auch ausländische Besucher (so wie wir) erwartet und begrüßt.

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Der Nor-Shipping-Campus-Pavillion zeigte dabei einen Querschnitt der gesamten Wertschöpfungskette der Schifffahrt; es präsentierten sich Reedereien, Schiff- und Ausrüstungs-Designer, Werften, Hersteller von Zubehör, maritime Bildungseinrichtungen sowie Softwarehersteller und IT-Firmen.

Wie zu sehe war, unternimmt Norwegen sehr viel dafür, um Firmen und Nachwuchs zusammenzubringen. Bildung wird anzuregend und spannend gestaltet, und Lust darauf geweckt, später selbst in einem der vorgestellten Tätigkeitsfelder zu arbeiten.

Genügend Angebote um die notwenige Ausbildung und Qualifizierung zu erwerben, wurden bereitgestellt. Diese Angebote nutzen muss natürlich ein Jeder selbst.

Der nicht abreißende Besucherstrom und der durchschlagende Erfolg des Nor-Shipping-Campus gaben den Organisatoren Recht und zeigen deutlich, wie man Bildung und Arbeit präsentieren kann und sollte.

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Unser Fazit: Auch wir in Deutschland sollten neben dem bereits existenten Bildungs- und Qualifizierungsangeboten neue Wege suchen, um den Nachwuchs zu interessieren und fordern.

Dies kann durch neue Medien im World Wide Web geschehen, aber eben auch vor Ort durch eine Veranstaltung ähnlich der besuchten.

Der Bildungsmarkt, und damit dessen Möglichkeiten sind stets im Wandel, und es liegt an uns, diese Prozesse mitzutragen und anzunehmen.


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