Webinar vs. Präsenzunterricht

17. Juni 2011, 12:35 Uhr,

Welche Lehrmethode eignet sich am Besten für Ihre Qualifizierung?


Klassischer Unterricht bestimmte für viele Jahrzehnte unser Verständnis von Schulungen.

Fast immer stand einer Klasse ein Dozent „in Fleisch und Blut“ gegenüber und lehrte den Stoff unter Zuhilfenahme diverser Lehrmaterialien. Zusätzliches Wissen konnte nur erworben werden, in dem man eine Bibliothek besuchte und sich Fachbücher zum Thema zu Gemüte führte.

Mit dem Aufkommen des Internets und modernen Kommunikationsmitteln veränderten sich auch die Bildungsmethodiken. Plötzlich hatte man auch ohne viel Aufwand, Zugang zu umfassenden Datenbanken und Wissenssammlungen. Recherchen oder Nacharbeiten konnten einfach online ausgeführt werden. Außerdem war es möglich selbstständig tiefer in des Fachgebiet einzusteigen. Den Dozenten ersetzte das Internet aber keinesfalls.

In den letzten Jahren entwickelten sich gänzlich neue Wege um Seminare durchzuführen. So hat sich der Fernunterricht als Methode etabliert, um von zu Haus und zu jeder gewünschten Zeit zu lernen. Plötzlich war es nicht mehr nötig, Schulungszentren aufzusuchen, denn vor allem Grundlagenkurse ließen  sich problemlos auch auf diese Art& Weise  belegen. Mittlerweile ist Distance learning, ob nun von CD, über ein Portal oder mit Schulungsmaterial daheim und Zugriff auf Dozenten eine selbstverständliche  Variante moderner Bildung. Aus der überschaubaren Menge an Themen sind hunderte geworden, und ganze Berufe und Studiengänge kann man ausschließlich auf diesem Weg erweben.

Althergebrachtes Lernen im Klassenverbund blieb dennoch bestehen und konkurrierte auch nicht wirklich mit E-Learning. Beide Methodiken existierten parallel und wurden entsprechend den eigenen Möglichkeiten, Zeit- und Geldfonds genutzt.

Erst seit relativ kurzer Zeit ermöglichen es schnelle Intra- und Internetverbindungen, an Schulungen via Streaming teilzunehmen. Webcasts und Webinare beginnen sich Ihren Marktanteil zu erkämpfen. Diese Lehrmethodiken versuchen die Vorteile beider Varianten zu vereinen.

Teilnehmer können von überall auf der Welt an solch einem Seminar teilnehmen, selbst mobil& unterwegs. Da Webinare jedoch live veranstaltet werden, d.h. der Dozent seinen  Unterricht in Echtzeit hält, ist die Freiheit zu lernen wann man möchte, nicht gegeben. Ein Problem stellen auch Webinare mit Teilnehmern aus weit entfernten Orten dar. 3 Uhr morgens zum Beispiel ist die Aufmerksamkeit doch arg eingeschränkt. Der Dozent steht live zur Verfügung und man kann per Chatfunktion und Mikrofon Kontakt zu Ihm aufnehmen. Unterschiedliche Sprachen sind durch Benutzung von Englisch meist einfach zu umgehen und stellen kaum ein Hindernis dar.

Anders sieht es mit der unter Umständen wesentlich höheren Anzahl an Teilnehmern aus.

Selbstredend verkürzt sich mit jedem weiteren Schüler die Zeit, welche zur Fragenstellung oder  Problembehebung, d.h. direkt pro Teilnehmer zur Verfügung steht.

Vertiefende Thematiken müssen dann wieder in örtlich begrenztem Rahmen behandelt werden.

Für Grundlagenschulungen, allgemeine Absprachen, innerbetriebliche Konferenzen,  Pressemitteilungen oder Informationsveranstaltungen sind Webinare besonders gut geeignet.

Ähnliche Hemmnisse sind natürlich auch beim Präsenzunterricht bekannt.

Überfüllte Klassen, zu viele Schüler, zu eng gefasste Lehrpläne usw. sind Gift für jedwege Lernanstrengung. Der Trend geht daher, verständlicherweise, immer mehr hin zu kleinen Lerngruppen, die oft in kürzerer Zeit Lernziele erreichen und wo persönliche Fragestellungen schnell eine Antwort finden.

Fachseminare finden heutzutage meist in einer Mischform statt, d.h. der größte Teil der Zeit wird als Präsenzunterricht durchgeführt, bei dem der Dozent erklärt, beantwortet, unterstützt. In den anderen Stunden kann der Teilnehmer über das Gelernte reflektieren, Übungen und Tests absolvieren und sich mit E-Learning Systemen in spezielle Bereiche reinarbeiten. Vorhandenes oder nicht vorhandenes Vorwissen wirkt sich nicht störend auf den Klassenverbund aus, bzw. bremst oder langweilt andere Schüler, sondern ein Jeder kann seinem Tempo folgen, und das Optimum für sich selbst herausholen.

Abwechselnd durchgeführt scheint mir dies die ideale Mischung zu sein, um neues Wissen zu erwerben.

Was für Erfahrungen haben Sie bei Schulungen gemacht?

Welche Lehrmethoden favorisieren Sie selbst?

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