Kultur und Bildung – Konzert für Neugierige

5. April 2012, 13:43 Uhr,

Leuchtende Kinderaugen und mächtig stolze Eltern – Grundschüler im phantastischen Gewandhaus.


Kultur und Bildung – Konzert für Neugierige

Neue Bildungswege, welche im Idealfall nicht nur das Lernen, sondern auch Freude an der Bewegung und die Begeisterung für Musik mit einbeziehen, stellen wir Ihnen besonders gern vor. Und wieder einmal ist es ein Projekt der Rahn-Schulen, welches innovativ, anders und unterhaltsam diese Dinge miteinander verbindet. Jana war mit Mann und Sohn für uns dabei.

Was haben ein Holzbrett und ein Tischtennisball im Leipziger Gewandhaus zu suchen?

Sie wissen es nicht? Wenn Ihre Neugierde geweckt wurde, so gehen Sie doch mit uns auf eine kleine musikalische Reise.

Begonnen hat es vor einigen Wochen, als die Schüler der Clara Schumann Schule dieses Holzbrett und einen Tischtennisball im Ranzen mit nach Hause brachten.

Gemeinsam mit der Musik und Kunstschule, der Grundschule „Clara Schumann, dem Komponisten und Klangkünstler Erwin Stache sowie seinem Sohn Benjamin Stache, wurde das Klangprojekt „Humor in der Musik“ ins Leben gerufen.

In dieser Zeit probten die Kids unermüdlich mit verschiedenen akustischen und elektronischen Instrumenten, um ihnen neue und ungewöhnliche Töne zu entlocken. Ein Teil der dritten Klassenstufe studierte beispielsweise ein Tischtennis-Stück ein. Die Klänge würden sie Brettern und Tischtennisbällen entlocken. Andere Kinder probten mit einer Vielzahl von Gegenständen, die man normalerweise nicht in der Rubrik Musikinstrumente suchen würde.

Als Belohnung und Ausgleich für die harten und langen Proben dürften die Kinder Ihre einstudierten Stücke an einem klanglich großartigen Ort, dem Gewandhaus Leipzig aufführen. Im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung „Konzert für Neugierige – Humor“ warteten 500 Sitzplätze im Mendelssohn Saal auf Besucher. Pünktlich 18 Uhr am 31. März waren die Reihen dicht besetzt und der Moderator, Herr Peter Korfmacher (Musikredakteur der LVZ) begrüßte alle Anwesenden.

Zur Eröffnung gab das Mendelssohn Kammerorchester Leipzig ein Konzert für Violoncello und Streicher zum Besten. Danach bekamen die Kinder die volle Aufmerksamkeit und zeigten das „KlangSprungBallSpiel“.

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Eine wilde Mischung aus Milch-Aufschäumern, Cornflakes-Packungen, Plastedosen, Trampolins, Plastikflaschen, Fahrradhelmen, Pappröhren, Megaphonen, Kuchenformen und Hometrainern erzeugte mit elektronischer Unterstützung Musik.

Der Dirigent Benjamin Stache übernahm die Koordination. Es wurden sprachlich und musikalisch die Multiplikationsreihen von personifizierten Ziffern dargeboten, was beim Publikum viel Gelächter verursachte. Die Kinder mit den Brettern waren im Zuschauerraum verteilt, erhoben sich wie von Geisterhand und erzeugten mittels Reibung und Fingerregungen Klänge. Anschließend nahmen alle Kinder, sowohl die auf der Bühne, wie auch die im Publikum die Sperrholzbretter und Tischtennisbälle und jonglierten entsprechend der Vorgaben von Benjamin Stache die Bälle. Das Ende dieser Vorstellung wurde eingeläutet in dem man alle Bälle auf den Boden fallen ließ, es immer leiser wurde im Mendelssohn-Saal, bis auch der letzte Ball keinen Ton mehr von sich gab.

Die Aufführung für die Kinder war zu Ende und wurde mit einem langanhalten frenetischen Applaus belohnt.

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Neben dieser Uraufführung gab wurden am Abend noch weitere Musikstücke geboten:

  1. Luigi Boccherini, 3. Konzert für Violoncello und Streicher G-Dur
  2. Gioacchino Rossini Sonate Nr. 3 C-Dur für Streicher
  3. Jacques Offenbach 6 Fabeln von La Fontaine.

Für einen Großteil der Kinder war dieser Programmteil allerdings weniger interessant und aufregend. Die Erwachsenen dagegen genossen den Auftritt von Peter Bruns, einem der führenden Cellisten, welcher auf einem Cello aus dem Jahr 1730 spielte, sowie den Gesang der Opernsängerin Hannah Schlott.

Wer wollte konnte den Abend noch mit einem kleinen Umtrunk ausklingen lassen. Wir und viele Eltern traten aber wegen der vorgerückten Stunde gemeinsam mit Ihrem kleinen Klangkünstler den Weg nach Hause an.


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